Hermann Naumann
Im Café der Kunsthalle Rostock zeigen wir die Grafik-Edition Ich atme mächtige Züge des Raumes ein mit acht Lithografien des Bildhauers, Malers und Grafikers Hermann Naumann. Er ist profilierter Vertreter der Dresdner Kunst, ist dem Sammler wohl hauptsächlich durch seine gepunzten Blätter zur Literatur, zu Rimbaud etwa und zu Kafka, bekannt geworden. Diese, heute selten benutzte grafische Technik, hat er souverän zu großem Ausdrucksreichtum gebracht. Für Naumann ist jedoch Vielseitigkeit charakteristisch: im künstlerischen Stilwillen wie in der Wahl der technischen Verfahren. So ist er auch immer wieder mit expressiv gezeichneten Lithografien hervorgetreten. Meist sind auch diese Blätter anspruchsvolle Illustrationen. Es gibt von ihm aber auch zahlreiche Arbeiten, in denen die Spontanität freier Bildfindung dominiert und ein hohes Reflexionsvermögen beim Einsatz der Mittel zu beobachten ist. Die Blätter unserer Mappe gehören zu dieser Art Grafik. Sie sind Variationen zu einem beigegebenen plastischen Gebilde und vermitteln Einblicke in das Formdenken Naumanns, dessen frühe Grafik stark von plastischer Empfindung geprägt war. Die ornamentalen Strukturen sind gestische Umsetzungen einer plastischen Idee in suggestive Formkontraste. Das bringt die Stilistik dieser Lithografien in die Nähe eines ungebundenen , informellen Stils. Das Bildgefüge entsteht durch ausdrucksvolle rhythmische Schwünge, durch Verschränkungen von Positiv- und Negativformen, die beim Betrachter Körper, Raum und Bewegung assoziieren. Mithin gehören diese Blätter zur spezifischen Gattung der Bildhauergrafik. Sie erinnern auch daran, daß Naumann seine künstlerische Laufbahn als Bildhauer begann, als Schüler von Herbert Volwahsen.
Wolfgang Mattheuer
Markus Matthias Krüger
Nil Auslaender
Sibylle
Hermann Glöckner
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