Kunsthalle Rostock, Eröffnung der 8. Biennale der Ostseeländer, 1979 Foto Jürgen Sindermann
KUNST & HALLEN
Für die Ausstellung »KUNST & HALLEN. KUNSTSINN ÜBER MAUERN HINWEG. Die Kunsthalle Rostock in den Reinbeckhallen« reisen Werke aus dem Bestand der Kunsthalle Rostock nach Berlin in die Reinbeckhallen, wo sie vom 20. November 2021 bis 20. Februar 2022 zu sehen sein werden.
Entstehung, Entwicklung, Umbruch – die Ausstellungspolitik des Prestigeobjektes der DDR-Kulturpolitik und insbesondere ihr Dialog mit dem Berliner Kunstleben beleuchtet die erste gemeinsame Ausstellung der beiden Institutionen. Über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wird die Kunsthalle Rostock, der einzige Kunstmuseumsneubau der DDR, saniert. Im Zuge dessen ist sie teilweise geschlossen und ihre Sammlung kann in den Reinbeckhallen gezeigt werden. Als Ausgangspunkt der Ausstellung dienen Objekte aus deren Sammlung: Gemälde, Skulpturen, Druckgrafiken und Fotografien – 1908 bis heute. Zusammen mit Einrichtungsgegenständen und dokumentarischer Präsentation von realisierten Ausstellungen wird ein umfassender Eindruck vom Programm und der Atmosphäre der Kunsthalle Rostock vermittelt. Als motivischer Leitfaden zieht sich die Thematik der menschlichen Existenz, ihrer Umgebung, ihre landschaftlichen und ihre urbanen Kontexte, die ihre Essenz prägen, durch die Präsentation. In der Zusammenschau ermöglichen die Institutionen sowohl einen Kommentar auf die gegenwärtige Sehnsucht nach Stabilität und Zusammenhalt als auch Diskurse über ihre (kultur-)historische Parallelen. Fragen nach Institutionsmodellen, deren Programmierung und Gestaltung von Ausstellungen, bilden die Ankerpunkte.
Als Leuchtturm des Nordens war die Kunsthalle Rostock seit den 1960er Jahren Vermittlungsinstanz von Kunst und Kultur zwischen zwei politischen Systemen. Mit der Biennale der Ostseeländer zeigte sie internationale Künstler:innen, auch aus nicht-sozialistischen Ländern, in der ehemaligen DDR. Dadurch etablierte sich die Kunsthalle Rostock als weltoffene Plattform auf dem internationalen Parkett. Den Fokus ihrer Sammlung bildet die ostdeutsche Kunst, die in ihrer Traditionslinie in die Zeit vor 1920 zurückreicht, also Verbindungen zur gesamtdeutschen Kunstgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts knüpft. Bis heute findet die Berliner Kunstszene in der Kunsthalle Rostock ihr zweites Zuhause, wo sie in zahlreichen Ausstellungen vertreten war. Die Stiftung Reinbeckhallen lädt die Kunsthalle Rostock dazu ein, sich an ihrem besonderen, ehemaligen Industrieort zu präsentieren und setz ein Beispiel für einen überregionalen Dialog zweier Institutionen. Die Ausstellung verbindet eine Auswahl an Exponaten aus der Kunsthalle Rostock, mit selektierten Kunstwerken aus der Sammlung der Stiftung Reinbeckhallen und mit Positionen zeitgenössischer Künstler:innen, u.a. mit Norbert Bisky, Leiko Ikemura, Ute & Werner Mahler, Maix Mayer, Andreas Mühe, Ramona Seyfarth, Chiharu Shiota und Sergei Tchoban.
In den Reinbeckhallen, welche zwischen 1946 und Anfang der 1990er Jahre als das VEB Transformatorenwerk »Karl Liebknecht« bekannt waren und als sogenannter »Hoflieferant« der Energiewirtschaft der DDR fungierten, präsentiert die Stiftung Reinbeckhallen seit 2017 Kunstausstellungen, welche sich bereits mehrmals auf ihren historischen Standort bezogen haben.
Kuratiert wird die Ausstellung von Tereza de Arruda in Zusammenarbeit mit der Stiftung Reinbeckhallen und der Kunsthalle Rostock. Ein Katalog und ein ausführliches Begleitprogramm mit Workshops, Filmen und Gesprächsrunden sind geplant.
Gefördert wird das Projekt von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und dem Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
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