Grafik. Eine Frage der Form
Ausstellung des Kulturhistorischen Museums im Schaudepot der Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Im Kaleidoskop drehte sich die moderne Welt, immer schneller entstanden vielfach gebrochene Muster aus neuen Bildern: Gesichter mit und ohne Namen; Damen der Nacht und deren Bewunderer; Gigolos und Kriegskrüppel; Zirkusakrobaten, Varietéartisten und Jahrmarktschreier; Heilige und Ganoven; Bourgeois und Revolutionäre; Liebespaare und einsame Herzen. Größer als die Sehnsucht nach ländlicher Idylle war die Sehnsucht nach der alles Glück versprechenden Großstadt.
Mit der Grafik bot sich avantgardistischen Künstlern am Anfang des 20. Jahrhunderts eine Schleuse, die Flut der überwältigenden Eindrücke in Bilder zu bannen. Die Künstler und ihre Experimente rückten in den Fokus der Aufmerksamkeit. Von den Einen geliebt von den Anderen gehasst: die Grafik erlangte eine vorher nicht gekannte Bedeutung.
Im Nachlass des Kunsthändlers Bernhard A. Böhmer befinden sich 580 Grafiken. In der Ausstellungsserie werden erstmals alle Blätter der Öffentlichkeit vorgestellt. Die 2. Ausstellung beleuchtet die Phänomene der künstlerischen Grafik in der Klassischen Moderne: In vier Hängungen werden 257 grafische Blätter von 67 Künstlern präsentiert.
1958 wurde die Ausstellung „Deutsche Grafik des frühen XX. Jahrhunderts“ mit vielen Werken aus dem Böhmer-Nachlass in Rostock eröffnet – und nach einigen Tagen wieder geschlossen. Es ist eines dieser Phänomene: Wenige Striche haben eine große Wirkung. Warum? – in der Ausstellung können Sie es in Bild und Ton erleben.
Kuratorin: Dr. Susanne Knuth
Katja Flint
Peter Sylvester
26 Jahre „Schüler stellen aus“
ROSTOCK KREATIV
EXPERIMENT ZUKUNFT
bildRAUM