Claude Viallat
Claude Viallat (*1936 in Nîmes) ist einer der wesentlichen Anreger der französischen Supports-Surfaces-Bewegung. Seit den 1960er Jahren stellt er in seinem Werk nicht nur Themen und Motive, sondern auch die klassischen Techniken und Komponenten eines Bildes auf den Prüfstand. Indem er zunächst auf straffende Keilrahmen verzichtete, verlieh er der Leinwand eine eigene stoffliche Qualität, die als wesentlicher Bestandteil des Werkes hervortreten konnte. Gleichzeitig reduzierte er sein malerisches Vokabular und arbeitete bald ausschließlich mit einer seriell per Schablone aufgebrachten Basisform. Bildgrund und Malerei traten auf diese Weise zunehmend in einen gleichrangigen Dialog.
In der Folge entdeckte Viallat alle nur erdenklichen Stoffe als Herausforderung für seine Malerei: Bettlaken, Tischdecken, Jutesäcke, Kleider, Vorhänge, Sonnenschirme, etc. Dabei handelt es sich in aller Regel um gebrauchte, vom Künstler gefundene oder ihm geschenkte Stoffe, um Altkleider, Lumpen und Stofffetzen, die sichtlich und spürbar schon anderen, durchaus alltäglichen Zwecken dienten und Spuren dieser Zweckdienlichkeit tragen.
Während Claude Viallats Werke in Frankreich und international in vielen wichtigen Museumssammlungen vertreten sind und weltweit in zahllosen Ausstellungen zu sehen waren, ist sein Werk im deutschsprachigen Raum bisher kaum in Einzelausstellungen gezeigt worden. Die von der Stiftung Situation Kunst gemeinsam mit dem Künstler konzipierte Ausstellung zeigt die historische Entwicklung mit einigen Schlüsselwerken; ein Schwerpunkt wird jedoch auf den neueren und neuesten Werkentwicklungen (etwa seit 1990) liegen.
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