Richard Serra
Der 1939 in San Francisco geborene und heute in New York lebende US- Amerikaner Richard Serra gehört zu den bedeutendsten Bildhauern der jüngeren Kunstgeschichte.
Bekannt wurde er durch seine raumgreifenden, außergewöhnlich präsenten Skulpturen aus Stahl, die seitdem den urbanen Raum vieler Städte prägen. Seit den 80er Jahren bereits gehörte Serra zu den entscheidenden Protagonisten der Skulptur im öffentlichen Raum.
Einen eigenen- gleichwohl sehr bedeutenden- Werkkomplex bilden die Zeichnungen und Druckgrafiken. Die Arbeiten auf Papier haben allerdings mit konventionellen Vorstellungen des Mediums wenig gemein.
Serras „ Paperworks“ sind autonome Werke, die weder narrativ sind noch vorbereitende Entwürfe für skulpturale Projekte. Sie stehen dennoch im Zusammenhang des Gesamtschaffens, da sie intentional das Grundanliegen Serras spiegeln, Materialität, Körperlichkeit und Raum erfahrbar zu machen. Den bis zu 2x 2 Meter großen Papieren ist anzusehen, dass sie elementare aber auch sehr energetische und kraftraubende Erkundungen über Proportionen und Maßsysteme sind, in denen die jeweilige Dichte und das Gewicht des „ Schwarz“ eine besondere Rolle spielt. Alle Arbeiten Serras entstehen ausschließlich unter Verwendung schwarzer Farbe.
Die Kunsthalle Rostock zeigt nun 44 Papierarbeiten Serras aus den Jahren 1972 bis 2009 - darunter 10 großformatige Zeichnungen- in einer einzigartigen Ausstellung, in der sich die Auswahl der Werke und die Architektur der Kunsthalle kongenial aufeinander beziehen.
Die Bedeutung der Zeichnung im Oeuvre Serras wird durch die derzeit stattfindende Retrospektive im Metropolitan Museum of Art, New York eindrucksvoll unterstrichen. Eine weitere wichtige Ausstellung( Constantin Brancusi und Richard Serra ) findet bis Mitte August in der Baseler Fondation Beyeler statt.
Bilder/Bildausschnitte: © Richard Serra, VG Bild-Kunst. Bonn 2011, Fotos: Eric Jobs, Bochum
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