Stefan Moster liest aus „Das Fundament des Eisbergs“

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Lesung zur Ausstellung von Christin Wilcken

Im Rahmen der Ausstellung „Vom Licht ins Dunkel, vom Dunkel ins Licht“ mit Werken von Christin Wilcken liest der Autor Stefan Moster aus seinem Buch „Das Fundament des Eisbergs“, in dem er über die Arktis-Sehnsucht der Menschen nachdenkt.

Als die lang geplante Nordreise platzt, lässt die Arktis-Sehnsucht ihn nicht los. Und so versucht der für seine Romane bekannte Autor ihr anders nachzugehen als an Bord eines Schiffes: träumend – und lesend. Er liest über frühe Polarhelden und heutige Arktisforschende, er vergegenwärtigt sich die Erhabenheit, aber auch die Gefährdung der Natur, er imaginiert eisige Weiten und ewige Dunkelheit, Eisberge und Eisbären, und er erinnert sich an persönliche Begegnungen: mit dem Nordwind auf dem zugefrorenen Meer, mit freiheitlichen Gesellschaften, mit Fjällbirken und Stürmen, mit Polarlichtern und Elfenbeinmöwen. So entsteht nach und nach ein Buch, das auf einzigartige Weise Fantasie, Sehnsucht und Arktis-Wissen miteinander verbindet. (mareverlag)

Der Autor verfolgt in seinem sehr persönlichen Buch ähnliche Ansätze wie die Rostocker Künstlerin Christin Wilcken, deren Werke derzeit in einer umfassenden Einzelausstellung in der Kunsthalle Rostock zu sehen sind. Beide stellen die Naturerfahrung und die Freude am Entdecken in den Mittelpunkt ihres Schaffens. In ihrer recherchebasierten Arbeit sucht Wilcken, wie auch Moster, eine gewisse Distanz zum unmittelbaren Geschehen, um den daraus entstehenden Freiraum für poetische Reflexion zu nutzen. Wenn Moster beschreibt, wie unkontrollierbar die Prozesse in der Arktis für den Menschen sind, eröffnet er neue Perspektiven auf das Verhältnis von Mensch und Natur – ähnlich wie Wilcken in ihren Zeichnungen. Die Übergänge von Licht zu Dunkelheit, die Moster im ewigen Eis wahrnimmt, inspirieren auch Besucher:innen der Ausstellung zu einer veränderten Wahrnehmung.

Stefan Moster, geboren 1964 in Mainz, lebt als Autor und Übersetzer aus dem Finnischen in Berlin und im finnischen Porvoo. 2022 wurde er mit dem Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis für seine Gesamtleistung geehrt, insbesondere für die Übertragung von Volter Kilpis „Im Saal von Alastalo“ (mare 2021), die zudem für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und mit dem Jane-Scatcherd-Preis ausgezeichnet wurde.

Die Ausstellung „Vom Licht ins Dunkel, vom Dunkel ins Licht“ mit Werken von Christin Wilcken ist noch bis zum 5. Januar 2025 zu sehen. Am 24. November 2024 um 14 Uhr hält die Kunsthistorikerin Judith Elisabeth Weiss einen Vortrag zum Thema „Black is beautiful. Von der Nacht zum Schwarzen Bild“, im Anschluss daran wird der umfassende Werkkatalog vorgestellt, der zur Ausstellung erscheint.

Förderung und Unterstützung
Die Ausstellung ist Teil einer Ausstellungsreihe, mit der das Werk von Künstlerinnen vor dem Hintergrund aktueller und zu DDR-Zeiten geltenden Weiblichkeitsbilder vorgestellt werden. Die Reihe wird großzügig von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit der OSPA-Stiftung gefördert.

Moderation:
Antje Schunke

Eintritt:
10 EURO inkl. dem Eintritt zur Ausstellung

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