Herbert Tucholski Hafen, 1924 Aus der Sammlung der Kunsthalle Rostock VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Bild des Monats
Von 1913 bis 1920 studiert Herbert Tucholski mit Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg, in dem er von 1915–1918 als Soldat in einer Fliegerabteilung an der Westfront dient, an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbe-Museums in Berlin. Anschließend nimmt er 1920 ein Studium an der Kunstakademie Dresden bei Max Feldbauer, Richard Müller und Ludwig von Hoffmann im Fach Malerei auf und beendet dieses 1926. Die Bleistiftzeichnung von 1924 entsteht noch während seiner Studienzeit und zeigt einen klassischen Bildaufbau. Die Hauptblickachse bilden vier hintereinander liegende Boote als spannungsvolle Diagonalkomposition. Durch diese klar ordnende Linie verläuft die Blickrichtung vom unteren rechten Bildrand diagonal in die linke obere Ecke. Tucholski schafft durch die Masten der in der Ferne nebeneinander liegenden Segelboote eine ausgleichende und beruhigende Horizontgliederung sowie eine Verbindungslinie zum angrenzenden Gebäude im rechten oberen Bildbereich. Die Ausgewogenheit der Zeichnung entsteht durch die Spiegelungen im Wasser, die alle Bildmotive miteinander verbinden. Als weiteres Kompositionsprinzip wendet er den goldenen Schnitt an.
Seit 1922 reist Herbert Tucholski mehrfach auf die Halbinsel Usedom und ab 1924 auch auf die Insel Rügen, sodass es sich bei dieser Zeichnung um eine Hafenansicht an der Ostseeküste handeln könnte. Seine Reisen, während der Studienzeit, kann er durch den Erhalt eines kleinen monatlichen Stipendiums des Kunstmäzens Eduard Arnold aus Berlin finanzieren. Landschaftsmotive und Boote begleiteten den Maler und Grafiker Herbert Tucholski ein Leben lang.
Herbert Tucholski publiziert regelmäßig in Katalogen und Fachzeitschriften zu den Themen Drucktechnik, Aquarell und Kompositionslehre. 1971 erscheint im VEB Verlag der Kunst Dresden sein Fachbuch „Bildfläche und Maß“, in dem er seine kompositorischen Erfahrungen zum Bildaufbau im kunstwissenschaftlichen Kontext beschreibt. Heike Heilmann
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